VDL Groep verzeichnet 2021 Erholung trotz turbulenter Märkte

VDL Groep verzeichnet 2021 Erholung trotz turbulenter Märkte

28 maart 2022

Das Jahr 2021 war für die VDL Groep ein bewegtes Jahr. Externe Faktoren haben viel Unruhe verursacht. Auch unter diesen schwierigen Umständen hat das industrielle Familienunternehmen mit Hauptsitz in Eindhoven, das in der hochwertigen Fertigungsindustrie tätig ist, große Resilienz bewiesen. Die Ergebnisse des Jahres 2021 erreichten zwar nicht das Niveau von vor der Coronakrise, zeigten aber eine deutliche Erholung. Auch das Jahr 2022 ist, erneut durch externe Faktoren, von Turbulenz geprägt. Dennoch setzt die VDL Groep ihren Investitions- und Innovationskurs fort.

Der kombinierte Umsatz belief sich 2021 auf 4,955 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Jahresumsatz 2020 (4,686 Milliarden Euro) einem Anstieg von 6 Prozent entspricht. Das Nettobetriebsergebnis stieg von 97 Millionen Euro 2020 auf 145 Millionen Euro 2021 an. Zum Vergleich: Der kombinierte Jahresumsatz 2019 belief sich auf 5,780 Milliarden Euro bei einem Nettoergebnis von 156 Millionen Euro. Der Auftragsbestand hatte in Woche 11/2022 (ohne Geschäftsbereich Fahrzeugmontage) einen Umfang von 1,734 Milliarden Euro gegenüber 1,441 Milliarden Euro in Woche 11/2021. Die Zahl der Beschäftigten stieg im selben Zeitraum um 1196 auf 15.926 an.

„Beachtliche Erholung des Betriebsergebnisses“

„Unter anderem angesichts unserer sehr gut gefüllten Auftragsbücher hatten wir seit Anfang 2021 großes Vertrauen, dass wir uns von den Tiefschlägen der Coronakrise 2020 erholen würden“, berichtet Vorstandsvorsitzender Willem van der Leegte. „Zugleich standen wir infolge der weltweiten Handelskonflikte und der Pandemie vor großen Herausforderungen und Ungewissheiten. Insbesondere durch die Materialknappheit und die starken Preisschwankungen wurden wir mit unzuverlässigen Lieferketten konfrontiert. Bis zum dritten Quartal 2021 haben wir von der staatlichen Überbrückungsmaßnahme zur Sicherung der Beschäftigung (NOW) Gebrauch gemacht. Mit den bereitgestellten 70 Millionen Euro konnten wir die Gehälter unserer Mitarbeitenden weiterzahlen, wodurch alle Arbeitsplätze erhalten blieben. Dank unserer Strategie der Risikostreuung durch Diversifizierung unserer Aktivitäten verlief das erste Halbjahr 2021 (kombinierter Umsatz 2,5 Milliarden Euro, Nettoergebnis 69 Millionen Euro) relativ gut. Im dritten Quartal kam es zu gewissen Lieferverzögerungen, und im vierten Quartal war der Umsatz erneut passabel. Unter dem Strich sind wir sicher nicht unzufrieden, und wenngleich wir noch nicht wieder das Niveau von vor der Coronakrise erreicht haben, verzeichnen wir doch eine beachtliche Erholung des Betriebsergebnisses. Im Herbst wurden wir überdies mit einem Cyberangriff konfrontiert, der uns dazu zwang, fast einen Monat lang offline zu arbeiten. Vor Ende 2021 verliefen aber schon wieder mindestens 95 Prozent der Lieferungen plangemäß.”


Zulieferungen

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Zulieferungen stieg von 1,503 Milliarden Euro 2020 auf 1,851 Milliarden Euro 2021 an. Dieser Zuwachs um 23 % ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass sich die VDL-Betriebe, die in diesem Geschäftsbereich tätig sind, sehr gut auf das Wachstum unserer Kunden vorbereitet haben. Dank der Konzentration auf hochwertige Innovationen konnten wir unsere Position in diesem Segment weiter festigen. Der Geschäftsbereich Zulieferungen wirtschaftet gewinnbringend. Der Auftragsbestand hat sich innerhalb von 12 Monaten von 559 Millionen Euro in Woche 11/2021 auf 855 Millionen Euro in Woche 11/2022 erhöht.

Fahrzeugmontage

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Fahrzeugmontage ging zurück; er sank von 2,320 Milliarden Euro 2020 auf 2,051 Milliarden Euro 2021, was einem Rückgang von 12 Prozent entspricht. Das Jahr wurde mit positivem Ergebnis abgeschlossen. Die Coronakrise hat noch immer weitreichende Auswirkungen auf die weltweite Automobilindustrie. Infolge eines weltweiten Mangels an Elektronikkomponenten konnte VDL Nedcar 2021 volle 48 Tage nicht produzieren. Und auch in den ersten zwei Monaten des Jahres 2022 gingen infolge derselben Problematik bereits 18 Produktionstage verloren.
Im Juni haben wir bekanntgegeben, dass VDL Nedcar Fahrzeuge für das amerikanische Start-up Canoo bauen wird. Mitte Dezember gaben wir jedoch gemeinsam mit Canoo bekannt, diese Zusammenarbeit nicht zu realisieren. Inzwischen prüfen Canoo und die VDL Groep die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ohne VDL Nedcar.
Ende 2021 haben wir die Belegschaft von VDL Nedcar darüber informiert, mit dem amerikanischen Unternehmen Rivian Gespräche über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu führen. Diese Gespräche laufen noch. Bei VDL Nedcar liefen im vergangenen Jahr 105.214 MINIs und BMWs vom Band (Produktionsvolumen 2020: 125.666 Autos). Durch Störungen in der Zulieferkette, verursacht durch den Krieg in der Ukraine, liegt die Produktion in unserem Automobilwerk in Born seit Woche 10 dieses Jahres still. Es wurden Vorbereitungen getroffen, um die Produktion am Montag, dem 28. März, wiederaufnehmen zu können.

Busse

Der Geschäftsbereich Busse verzeichnete einen Umsatzanstieg von 13 Prozent: von 339 Millionen Euro 2020 auf 384 Millionen Euro 2021. Dieser Geschäftsbereich erwirtschaftete einen Verlust. Die Coronapandemie hat den Geschäftsbereich Busse, insbesondere die Reisebus-Aktivitäten, noch immer fest im Griff. Die Reisebranche hat noch nicht wieder das Niveau von vor der Coronakrise erreicht, wodurch die Nachfrage nach Reisebussen nahezu gleich null ist. Dennoch haben wir im vergangenen Jahr die Lieferung von Dutzenden von Reisebussen angekündigt, in vielen Fällen für den öffentlichen Verkehr und den Intercityverkehr. Da die öffentlichen Stellen als Konzessionsgeber oder Direktkunden ein strukturell flächendeckendes ÖV-Netz gewährleisten müssen und die Klimaziele nicht in Gefahr bringen wollen, treiben sie durch Einsatz neuer emissionsfreier Fahrzeuge die Ökologisierung des Fuhrparks weiter voran. VDL ist als Vorreiter auf dem Gebiet der Elektromobilität gut aufgestellt. 2021 haben wir verschiedene Aufträge bekanntgegeben, darunter unser bislang größter Auftrag für elektrisch betriebene Stadtbusse: 102 Elektrobusse für Oslo. 
Die Pläne für die beschlossene Konzentration der Produktion elektrischer Stadtbusse in Valkenswaard und Roeselare nehmen allmählich Form an. Im Februar 2022 haben wir den ersten Spatenstich für unsere neue, hypermoderne und CO2-neutrale Fabrik in Roeselare gefeiert, in der im ersten Quartal 2023 die ersten neuen Elektrobusse vom Band rollen werden. Diese Investition steht ganz im Einklang mit unserem Ziel, auf dem Gebiet der Elektromobilität europäischer Vorreiter zu bleiben. Auch in diesen für den Geschäftsbereich Busse schwierigen Zeiten behalten wir unsere langfristigen Ziele im Blick und investieren wir weiterhin in Innovationen. So arbeiten wir momentan an der Weiterentwicklung unseres VDL-Futura-Reisebusses und an unseren VDL-Citea-Stadtbussen der neuen Generation. Wir haben den Meilenstein von 1000 Elektrobussen erreicht; diese sind in 11 Ländern im Einsatz. Zusammen sind diese Busse auf dem besten Weg, einen weiteren Meilenstein zu erreichen: 200 Millionen umweltfreundlich elektrisch zurückgelegte Kilometer. Zur Illustration: das entspricht 5000 Erdumrundungen! Der Auftragsbestand des Geschäftsbereichs Busse ging in den letzten 12 Monaten von 510 Millionen Euro in Woche 11/2021 auf 421 Millionen Euro in Woche 11/2022 zurück.

Fertigprodukte

Unsere Gesellschaften des Geschäftsbereichs Fertigprodukte erzielten im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 669 Millionen Euro gegenüber 524 Millionen im Jahr 2020. Dieser Anstieg um 28 Prozent ist eine Folge der Erholung der Marktnachfrage, die im Zuge der Coronakrise zurückgegangen war. Der Geschäftsbereich Fertigprodukte wirtschaftet gewinnbringend. Der Auftragsbestand stieg in den letzten zwölf Monaten von 372 Millionen Euro in Woche 11/2021 auf 458 Millionen Euro in Woche 11/2022 an. 

Aussichten

Der Auftragsbestand der VDL Groep (ohne Geschäftsbereich Fahrzeugmontage) stieg im vergangenen Jahr um volle 30 Prozent an und bleibt auf hohem Niveau. Unter normalen Bedingungen würde sich dieses Wachstum in einem Umsatzanstieg äußern, aber wir werden weiterhin mit Ungewissheiten infolge disruptiver externer Faktoren auf der Weltbühne konfrontiert.

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